Mundgeruch wird in der Zahnmedizin unter dem Begriff Halitosis (lateinisch „halitus“: Atem, Hauch) zusammengefasst. Diese unangenehme Erkrankung kann für den betroffenen schnell zu einer psychosozialen Belastung werden. Um festzustellen, ob man den Zahnarzt oder einen anderen Arzt aufsuchen muss, kann man folgenden Test machen: Ist der unangenehme Geruch ausschließlich beim Ausatmen aus dem geöffneten Mund zu riechen, oder ist er auch feststellbar beim Ausatmen durch die Nase mit geschlossenem Mund? Ist letzteres der Fall so ist eine Erkrankung der oberen Atemwege oder des Magen-Darm-Traktes wahrscheinlich. Bei 80-90 % der Fälle liegt die Ursache für Mundgeruch in der Mundhöhle. Hier entstehen durch den Stoffwechsel von Mikroorganismen geruchsintensive Verbindungen. Dabei findet man die meisten Bakterien auf der Zunge, die aufgrund ihrer Anatomie sehr viele Nischen bietet. Weitere Ursachen im Mund, in abnehmender Häufigkeit, sind Parodontitis mit Zahnfleischtaschen über 4mm, Karies, mangelhafte Mundhygiene, lokale Infektionen (Pilzerkrankungen, Zahnfleischentzündung oder Periimplantitis), sowie ungepflegter abnehmbarer Zahnersatz.
Die Entstehung von Halitosis wird zudem von einigen Ko-Faktoren wesentlich mitbestimmt. Dazu zählen ein reduzierter Speichelfluss, Stress, Rauchen, hoher Kaffeekonsum, Mundatmung, Ernährung (auch spezielle Diäten), Piercings, Alkoholkonsum sowie die getrunkene Wassermenge pro Tag.
Seltene Ursachen für Mundgeruch außerhalb der Mundhöhle können Mandelentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung aber auch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (z.B. gastro-ösophagealem Reflux) und die Einnahme bestimmter Medikamente sein.